QGIS für Imker

Bienen im Anflug auf die Beute
Bienen im Anflug auf die Beute

Mein QGIS-Projekt für Imker

Mein QGIS-Projekt für Imker hilft allen Interessierten, die Verwaltung von Völkern, Standorten und Maßnahmen rund um die Imkerei einmal mit einem Geografischen Informationssystem (GIS) auszuprobieren. Das Projekt kann kostenfrei und ohne Einschränkung verwendet werden.
Wenn Sie nicht genau wissen, was ein GIS ist und was QGIS ist, lesen Sie einfach weiter.

Mit Hilfe meines Projektes können Standorte, Bienenvölker, das Bestandsbuch und die Stockkarten geführt werden.
Es gibt natürlich bereits eine Reihe von Apps und Webanwendungen, die eine ähnliche Funktionalität aufweisen, doch mein QGIS-Projekt hat gegenüber diesen einfach ein paar Vorteile:

  • Frei und vielfältig anpassbar bei Symbolen, Hintergrundkarten und vielem mehr
  • Die Daten bleiben in Ihrer Hand
  • Ohne Internet nutzbar
  • Ausdruck- und archivierbar
  • Und natürlich: Kostenfrei ohne Beschränkung nutzbar

Vorab: Ich freue mich über Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge. Für alle Ungeduldige hier schon mal der Link zum Download.

Die Aufgaben eines Imkers sind vielfältig

Die Aufgaben eines Imkers sind vielfältig. Neben der Auswahl von wechselnden Standorten für die Beuten müssen auch Informationen zu den Grundstückseigentümern, den Pächtern und anderen betroffenen Personenkreisen erfasst werden. Zu jedem Volk gehört die Stockkarte und ein Bestandsbuch dazu. Die Standortwahl ist von vielen Faktoren beeinflusst. Was wächst in der näheren Umgebung, welche Felder sind in der Nähe und wie werden diese bewirtschaftet? Drei Kilometer Strecke sind für eine Biene schließlich kein Problem.

Wie kann GIS hier helfen?

Ein Geografisches Informationssystem, kurz GIS, verbindet Standorte, Hintergrundkarten wie Luftbilder und Parzellenpläne mit Tabellen zur Speicherung von Informationen. Der Kartenteil eines GIS hilft bei der Erfassung der Umgebung von Standorten, zeigt die Vegetation oder Umweltschutzzonen an und viele andere kartografische Daten.

Der tabellarische Teil eines GIS speichert Daten zu Standorten, die in einer Karte gezeigt werden können, aber auch zu Informationen wie der Stockkarte, die nicht direkt eine Lage haben. Diese tabellarischen Daten können natürlich auch in Formularen ansprechend dargestellt und nutzbar gemacht werden.

Was ist denn jetzt QGIS?

Zu allererst einmal ist QGIS ein normales Geografisches Informationssystem, wie es viele auf dem Markt gibt. Allerdings zeichnet sich QGIS dadurch besonders aus, dass es OpenSource ist. OpenSource bedeutet zuerst einmal, dass das Programm von vielen Freiwilligen unentgeltlich entwickelt und bereit gestellt wird, das heißt, es fallen keine Kaufkosten an. Unter den vielen OpenSource GIS ist QGIS das am weitesten verbreitete und am meisten genutzte GIS.

Damit ist QGIS auch prima für Privatimker geeignet und diejenigen, die die Imkerei im Nebenberuf ausüben.

QGIS macht den Datenaustausch einfach

Mit QGIS kann man durch bekannte und offene Dateistandards ganz einfach seine Daten mit anderen Imkern oder Organisationen, wie zum Beispiel dem Veterinäramt oder Verbänden, austauschen. Aber man kann natürlich mit Hilfe dieser Standards auch ganz einfach Daten von anderen Organisationen, wie den Kataster- und Vermessungsämtern, nutzen und einbinden.

Mein QGIS-Projekt für Imker

Mit meinem QGIS-Projekt für Imker lassen sich die Tätigkeiten eines Imkers praktisch erfassen und speichern. Mein QGIS-Projekt verwaltet die Standorte, verschiedene Bienenvölker an den Standorten, die Stockkarte und noch einiges mehr. Ich bin mir sicher, dass noch viel Luft nach oben zur Verbesserung des Projektes bleibt, aber ich denke, ich habe eine gute Basis geschaffen.

Standorte

Basis der Arbeit mit dem QGIS-Projekt für Imker ist der Standort. Dieser wird in der Karte angezeigt und an einem Standort können eins oder mehrere Bienenvölker stehen. Ein Standort kann auch aktiv oder inaktiv sein, so kann man sich die Stelle merken, auch wenn gerade keine Völker dort stehen. Natürlich kann man Bienenvölker auch von einem Standort zu einem anderen einfach umziehen.

Als Entscheidungs- und Informationshilfe kann man bei den Standorten verschiedene Flugradien mit 3000m, 1000m und 500m anschalten, so dass man einen guten Eindruck vom Einzugsgebiet eines Bienenvolkes bekommt.

Verschiedene Flugradien

Zu einem Standort können verschiedene Grunddaten erfasst werden, aber auch Informationen zum zuständigen Veterinärsamt, zum Grundstückseigentümer oder zum Verpächter.

Bienenvölker

Zu jedem Bienenvolk lassen sich Grunddaten erfassen. Typische Grunddaten sind die Kennziffer, die Bienenrasse, der Beutetyp und natürlich die Stockkarte und das Bestandsbuch.

Die Stockkarte

Auf der Stockkarte werden die Tätigkeiten am Bienenvolk und Daten zur Vitalität, zum Verhalten, dem Honigertrag und zur Behandlung gegen die Varroamilbe festgehalten.

Das Bestandsbuch

Im Bestandsbuch werden die Behandlungen mit Medikamenten erfasst. Zu den Daten gehört natürlich das Datum, die Menge des angewendeten Arzneimittels und einigem mehr.

Die Völkerverwaltung

Die Völkerverwaltung habe ich bereits oben beschrieben. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, ein Bienenvolk zu einem anderen Standort umzuziehen.

Umziehen eines Bienenvolkes

Das Kartenmaterial

In meinem Beispielprojekt habe ich Geodaten aus dem Geoportal des Saarlandes eingebunden. Jedes Bundesland hat ein eigenes Geoportal mit unterschiedlichen Daten – und ganz wichtig – unterschiedlichen Nutzungsbedingungen. Imker in NRW haben freien Zugriff auf nahezu alle möglichen Daten des Geoportals NRW, während wir im Saarland im Vergleich eher schlecht dastehen. Deshalb unbedingt die Nutzungsbedingungen der Hintergrundkarten beachten und ruhig mal auf der Webseite des eigenen Geoportals nachsehen, welche Daten verfügbar sind.

Beispielhafter Weise habe ich in mein QGIS-Projekt für Imker Lufbilder, eine Karte und Informationen zu Schutzzonen und Biotopen eingebunden. Diese lassen sich ganz einfach an- und ausschalten.

Herunterladen und Ausprobieren

Mein Projekt lässt sich ganz einfach nutzen und ausprobieren. Voraussetzung ist ein installiertes QGIS 3 und mein Projekt, dass sich hier herunter laden lässt.

Windows-Nutzer installieren QGIS am besten mit dem OSGeo4W-Installationsprogramm. Linux-Nutzer sollten eine aktuelle Version von QGIS eigentlich in der Paketverwaltung finden und für den Mac gibt es auch eine Version.

Nach dem Herunterladen des Projektes kann man das Archiv entpacken. In dem entpackten Ordner findet sich die Projektdatei, die sich per Doppelklick öffnen lässt.

Im Projekt finden sich drei Standorte, zwei aktive und ein inaktiver. Mit dem Informationswerkzeug – ein Mauszeiger mit einem (i) – lassen sich Informationen zu den Standorten anzeigen.

Ein Video, in dem ich das Projekt vorstelle und zeige, werde ich demnächst hier veröffentlichen.

Das Video zu meinen Projekt habe ich in meinem Blogpost zum QGIS Projekt für Imker verlinkt.

Ich freue mich über Fragen, Rückmeldungen oder Anmerkungen jeder Art. Dazu einfach die vielfältigen Möglichkeiten nutzen.